Anlässlich des Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen am 25. November und den darauffolgenden „Orange Days“ bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte, leuchten an den 16 Tagen 16 Schaufenster des L64 der AWO orange. Der Wohlfahrtsverband beteiligt sich damit an den Aktionstagen in Mönchengladbach, die das Ziel haben, Gewalt gegen Frauen und Mädchen in den Fokus zu rücken. Auch die Kolleg:innen der Familienberatungsstelle und der spezialisierten Beratung der AWO-Mönchengladbach sind täglich mit Frauen und Mädchen in Kontakt und in Gesprächen, denen Gewalt widerfährt. Hier wird deutlich: Gewalt begegnet den Opfern überall und sie beginnt nicht erst mit Schlägen.
Diplom Pädagogin Sylvia Kaletta aus der Familienberatungsstelle und spezialisierten Beratung der AWO Mönchengladbach ist wöchentlich in verschiedenen Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen zu Gast, um mit Schüler:innen, pädagogischen Fachkräften und Lehrer:innen, über digitalisierte und sexualisierte Gewalt zu sprechen. In der Beratung bekommen Betroffene, oder Fachkräfte Unterstützung an die Hand. Die Daten, die das Bundesfamilienministerium und das Bundeskriminalamt, im so genannten Bundeslagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“, im November, erstmals gemeinsam vorgestellt haben, kann die Pädagogin nur bestätigen. „Auch bei uns in der Beratung nehmen die Beratungszahlen rund um das Thema Gewalt zu. Die Kolleg:innen und ich haben täglich mit Menschen zu tun, denen Gewalt widerfährt. Und Gewalt begegnet den Opfern überall. Zuhause, in der Schule, auf der Arbeit, im öffentlichen Raum, im Netz. Sie beginnt nicht erst mit Schlägen. Auch Bedrohungen, Beschimpfungen und Kontrolle sind Formen von Gewalt.“ Die Datenveröffentlichung des Bundesfamilienministeriums und des Bundeskriminalamtes, im so genannte Bundeslagebild „Geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichtete Straftaten“, hat im November erschreckende Zahlen geliefert. 2023 ist nahezu täglich eine Frau, oder ein Mädchen an den Folgen (häuslicher) Gewalt verstorben. Mehr als 52.000 wurden Opfer von Sexualstraftaten, mehr als 180.000 Opfer von häuslicher Gewalt und mehr als 17.000 wurden Opfer von digitaler Gewalt. 938 Frauen und Mädchen wurden Opfer einer versuchten Tötung, 360 Frauen und Mädchen sind bei vollzogenen Tötungen gestorben. Es wird davon ausgegangen, dass die Dunkelziffern weitaus höher sind, denn viele Straftaten werden nicht
zur Anzeige gebracht.
AWO-Pädagogin Sylvia Kaletta hat eine deutliche Botschaft: „Liebe Frauen und liebe Mädchen. Holt euch Hilfe. Es hört nicht auf. Es wird nicht enden, wenn ihr es einfach ertragt.“ Hilfe, Unterstützung und Beratung gibt es zum Beispiel bei der AWO-Familienberatungsstelle und im Rahmen der spezialisierten Beratung. Das Angebot ist vertraulich und kostenfrei.
Kontakt:
Tel.: 02166/ 399 67 300
E-Mail: ebalternate_emailawo.mg
Diplom-Pädagogin Sylvia Kaletta im Interview
Die UN-Kampagne „Orange the World“ macht seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam: 16 Tage lang, vom Internationalen Tag „zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen“ am 25. November bis zum 10. Dezember, dem „Tag der Menschenrechte“. Auch die AWO Mönchengladbach beteiligt sich an den „Orange Days“ und macht auf das Thema aufmerksam: an den 16 Aktionstagen werden 16 große Schaufenster des L64 der AWO, auf der Limitenstraße 64-78, in Rheydt, orange beleuchtet. Damit setzt der Verband ein Zeichen für mehr Prävention und Intervention. „Gewalt bringt Frauen und Mädchen in Lebensgefahr. Jede Frau und jedes Mädchen kann betroffen sein, unabhängig von Nationalität, Religion, Alter, Bildung oder ökonomischem Hintergrund“, so die Pädagogin abschließend.