Eine Gruppe von Menschen posiert mit einem Banner für ein Foto.

100 AWO-Kolleg:innen beteiligen sich an „NRW, bleib sozial!“ Demo vor dem Landtag

Am Donnerstag, den 19. Oktober, beteiligen sich über 100 AWO-Mitarbeitende aus Mönchengladbach an der „NRW, bleib sozial!“ Demonstration vor dem Düsseldorfer Landtag und unterstützen damit den Aufruf der Freien Wohlfahrtspflege NRW. Darunter sind Kolleg:innen aus den Bereichen Kinder- und Schulbetreuung (OGS), sowie aus Beratungseinrichtungen. Sieben AWO-Kitas, eine LENA-Gruppe, eine OGS und das L64, die AWO-Zentrale in Rheydt, bleiben am Donnerstag komplett geschlossen. Hintergrund sind die geplanten Kürzungen im Sozialbereich von bis zu 25% im Landes-und Bundeshaushalt. Die betroffenen Eltern sind bereits vor Wochen über die Schließungen informiert worden.

Reduzierung von Öffnungszeiten, Schließung von Angeboten und drohende Insolvenzen: Das leise Sterben der sozialen Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen und auch in Mönchengladbach hat begonnen. Das zeigt eine bundesweite Umfrage der AWO, der Diakonie Deutschland und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband mit 2700 beteiligten Einrichtungen. Die geplanten Sparhaushalte im Land und Bund werden nicht folgenlos bleiben. „Das hätte enorme Konsequenzen für unser Gemeinwesen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt und all jene Menschen, die in schwieriger Lebenslage auf Hilfe Beratung und Unterstützung und einen stabilen Sozialstaat angewiesen sind“, warnen die Wohlfahrtsverbände.

Die Freie Wohlfahrtspflege NRW startet deswegen die Kampagne "NRW, bleib sozial!". Die zentrale Kundgebung vor dem Düsseldorfer Landtag findet, am Donnerstag, den 19. Oktober 2023, um „fünf vor 12“ statt. Vormittags findet die Haushaltsanhörung im Finanzausschuss des Landtages statt. Der Landes- und Bundeshaushalt sieht dramatische Kürzungen bis zu 25 Prozent im sozialen Bereich vor. Besonders betroffen sind die Bereiche, die für die Gesellschaft wichtig sind: Kinderbetreuung, Jugendhilfe und Altenpflege. Auch die Migrationsberatung ist von den massiven Kürzungen bedroht.

Sollte bei den Haushaltsplänen nicht drastisch nachgesteuert werden, geht im wahrsten Sinne des Wortes in vielen Einrichtungen das Licht aus, warnen die Sozialen Träger. Die AWO-Einrichtungen in Mönchengladbach, darunter Kitas, Schulbetreuungsgruppen, Tagespflege, Begegnungsstätten und das L64, die AWO-Zentrale in Rheydt, verdunkeln deshalb am Donnerstag ihre Fenster. „Wir sehen schwarz“ soll den Entscheidungsträger:innen in Düsseldorf, bei der Kundgebung am kommenden Donnerstag, verdeutlicht werden. Tausende Demonstrant:innen aus NRW sind aufgefordert, am Donnerstag in dunkler Kleidung zu kommen. Die Aussichten für das Soziale sind nämlich aktuell sehr düster, so die Wohlfahrtsverbände.